So funktioniert die Maskenpflege
10 Tipps zum hygienischen Umgang mit der Mund-Nase-Bedeckung
Einweg- oder Mehrwegmaske? Gekauft oder selbstgemacht? Welche Maske ist besser, preiswerter und vor allem gesünder? Wir beantworten häufig gestellte Fragen zum richtigen Umgang mit der Mund-Nasen-Bedeckung.
Aber bitte mit Maske! Die Bedeckung von Mund und Nase gilt inzwischen als neues modisches Accessoire. Insbesondere Bus- und Bahnkunden in Deutschland haben die Maskenpflicht akzeptiert. Das ist gut so. Denn gerade die sogenannten Alltags- oder Community-Masken schützen nur, wenn möglichst viele Menschen eine solche tragen. Dennoch gibt es nach wie vor viele Fragen rund um die Maske. Hier findet ihr Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Maskentragen. Außerdem geben wir Tipps zu selbstgemachten Masken und zur hygienischen Maskenpflege. Mit einer frischen, sauberen Maske kommen wir alle besser weiter – nicht nur im ÖPNV.
So viel vorab: Die vom Gesetzgeber für Fahrgäste angeordnete Maskenpflicht ist nur eine von vielen, aufeinander abgestimmten Hygiene- und Schutzmaßnahmen im ÖPNV. Die Maskenpflicht gilt, weil das Coronavirus durch Tröpfchen und Aerosole übertragen wird. Diese geben wir schon beim Ausatmen von uns ab und sie fliegen in die Umgebungsluft. Wenn wir nun aber Mund und Nase mit einer Maske bedecken, bremst das den Flug der Tröpfchen und Aerosole ab bzw. verkürzt die Flugbahn. Das haben wissenschaftliche Tests gezeigt. Mit einer Maske schützen wir also nicht uns selbst, aber andere. Deshalb ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen in Bussen und Bahnen eine Maske tragen. Dann schützen wir uns nämlich gegenseitig.
Im ÖPNV gilt deutschlandweit die Maskenpflicht. Ohne eine Mund-Nasen-Bedeckung darf man seit April 2020 nicht mehr mit Bus oder Bahn fahren. Nun gibt es drei verschiedene Maskenarten: Alltagsmasken, OP- bzw. Mund-Nasen-Schutzmasken und partikelfiltrierende Halbmasken (FFP). Deren Schutzwirkung hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auf ihrer Website infektionsschutz.de beschrieben. Im ÖPNV allerdings gibt es keine Vorschriften zur Art der Masken. Selbst genähte Stoffmasken oder Schals über Mund und Nase sind ausreichend.
Selbstgemachte Masken sind im ÖPNV erlaubt. Im Internet gibt es viele verschiedene Anleitungen zum Selbermachen, zum Beispiel unter maskeauf.de. Auch der Burda-Verlag stellt Schnittmuster und Tutorials online zur Verfügung. Auch wenn ihr keine Nähmaschine habt, könnt ihr euch eine einfache Behelfsmaske gut selber machen. Zum Maske machen ohne Nähen haben beispielsweise die Stadtwerke Konstanz eine Anleitung auf Youtube eingestellt.
Forscher des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz haben untersucht, wie gut verschiedene Stoffe aus dem Haushalt auch im Vergleich zu OP-Masken als Schutz für Mund und Nase geeignet sind. Unter den DIY-Masken zeigte die Kombination aus Jersey- und Biberstoff gute Ergebnisse. Die Forscher betonen allerdings, dass diese Ergebnisse nicht mit Materialempfehlungen gleichzusetzen seien und auch keine Aussage über den Eigen- oder Fremdschutz einer Maske treffen. In der Praxis kommt es nämlich auch auf die richtige Handhabung der Maske an, insbesondere auch auf deren Reinigung.
Das Tragen von Masken ist nur dann sinnvoll, wenn sie richtig gehandhabt werden. Damit eine Maske Tröpfchen und Aerosole ausbremst, durchgehend Mund und Nase bedecken, möglichst eng anliegen und immer frisch und sauber sein. Denn auch beim Maskentragen ist vor allem die richtige Hygiene gefragt. Deshalb sollte man die Maske immer nur mit sauberen Händen anziehen, während des Tragens nicht ständig zurecht zupfen und auch nicht um den Hals hängen. Beim Ausziehen nicht die Vorderseite berühren, sondern an die seitlichen Schnüre greifen. Und nach dem Abnehmen gilt es wieder, gründlich die Hände zu waschen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat umfassende Informationen zur Handhabung von Mund-Nasen-Bedeckungen auf seiner Website zusammengestellt.
Das geht auf keinen Fall. Eine Maske muss nicht nur den Mund, sondern unbedingt auch die Nase bedecken. Im Fachmagazin „nature medicine“ beschreiben Wissenschaftler der Universität North Carolina in Chapel Hill, dass Sars-CoV-2 zuerst die Nasenschleimhaut und den Rachen infiziert. Und von dort wird das Virus auch wieder übertragen. Daher werden die Masken bis übers Kinn gezogen und eng angepasst, sodass keine Lücken zwischen Gesicht und Maske bleiben. Fällt das Atmen unter der Maske schwer, kann die richtige Atemtechnik hilfreich sein. Ärzte empfehlen, nicht zu flach, sondern tief durch die Nase in den Bauch einzuatmen.
Für Brillenträger ist es wichtig, dass die Maske richtig sitzt und die Brille darüber getragen wird. Bei selbstgemachten Stoffmasken sollte ein feiner Draht in den oberen Rand der Maske eingenäht werden. Dadurch lässt sich der Rand der Maske fester ans Gesicht zu drücken. Tipps zum Thema Maske und Brille finden sich auf den Webseiten vieler Augenoptiker, zum Beispiel bei Optiker Bode oder bei Brille 24.
Ist die Maske durchfeuchtet, muss sie sofort gewechselt werden. So steht es in den Empfehlungen des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte. OP- /MNS- sowie FFP-Masken können immer nur einmal benutzt werden. Danach gehören sie in den Restmüll. Auch selbstgenähte Stoffmasken sollten immer nur einmal verwendet werden. Sobald sie durchfeuchtet ist, kommen sie erst in einen luftdichten Beutel und dann schnellstmöglich in die Wäsche.
Der Vorteil selbstgenähter Stoffmasken liegt in der Wiederverwendung. Aber dafür müssen sie nach dem Tragen möglichst sofort und richtig gewaschen werden, mindestens bei 60 Grad. Anschließend sollten sie vollständig getrocknet werden, empfiehlt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Wer seine Maske zwischendurch einmal schnell frisch machen will, kann sie auch heiß bügeln. Tipps zur richtigen Maskenwäsche gibt es auch bei der Verbraucherzentrale Hamburg.
Gebrauchte Masken müssen richtig entsorgt werden. Denn OP-/MNS sowie FFP-Masken bestehen teilweise aus synthetischem Vlies und werden sich in der Natur nicht zersetzen. Deshalb gehören sie weder in die Toilette noch in den Kompost und ebenso wenig in den gelben Sack oder ins Altpapier. Auch in beschädigten Stoffmasken finden sich häufig Vliesstoffe oder auch Drähte. Deshalb gehören alle Arten von Masken in den Restmüll, der verbrannt wird. Darauf macht der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft aufmerksam.