Corona-Regeln und getroffene Sicherheitsvorkehrungen in Bus und Bahn – wie die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske und Abstandhalten sowie Fahrzeugreinigung, erhöhte Kapazitäten und regelmäßiges Lüften – sind ausreichend wirksam und notwendig.
Pendler-Coronastudie der Charité
Vergleich des Infektionsgeschehens nach Verkehrsmitteln
Die Studie
Zentrales Ergebnis
Gibt es einen Unterschied im Hinblick auf ein mögliches erhöhtes SARS-CoV-2-Infektionsrisiko bei der Nutzung des ÖPNV im Vergleich zum Individualverkehr? Eine unabhängige Vergleichsstudie der Charité Research Organisation (CRO) zeichnet ein deutliches Bild: Es sind nicht mehr Infizierte in Bussen und Bahnen unterwegs als zu Fuß, mit dem Rad oder im Pkw. Genehmigt wurde die Studie von der Ethikkommission der Berliner Ärztekammer.
Ergebnis
Zahlen
Versuchszeitraum
Versuchsgruppen
Mobilität
Erklärungsansatz
Für alle mobilen Menschen ist das Infektionsrisiko gleich hoch – unabhängig davon, ob sie mit Bus und Bahn oder mit Pkw und Rad unterwegs sind.
PCR- und Antikörper-Tests zum Start der Studie sowie nach dem Studienzeitraum beleuchteten das Infektionsrisiko der jeweiligen Verkehrsmittel.
Wissenschaftler*innen haben vier Wochen lang das Infektionsgeschehen der Menschen untersucht, die trotz der Pandemie unterwegs sein mussten.
Die Teilnehmer*innen wurden per Zufall in zwei Versuchsgruppen eingeteilt. Eine nutzte ausschließlich Bus und Bahn, die andere war ausschließlich zu Fuß, mit dem Rad oder im Auto unterwegs.
Beide Gruppen bewegten sich im RMV-Gebiet. Da die Teilnehmer*innen werktags in der Schule, am Ausbildungs- oder Arbeitsplatz waren, bestand naturgemäß ein erhöhtes Infektionsrisiko.
Eine weitere Studie der TU Berlin hat ermittelt, wie viele Menschen eine infizierte Person durchschnittlich in einer spezifischen Situation ansteckt – Kenngröße ist der sogenannte situationsbedingte Reproduktionswert Rs. Im Gegensatz zu vielen anderen Orten, ist der Wert in Bus und Bahn kleiner als eins.
Weitere Ergebnisse
Schutzmaßnahmen
Verkehrsmittelvergleich
Auch innerhalb des ÖPNV wurden mit Blick auf das Infektionsgeschehen keine signifikanten Unterschiede zwischen den verschiedenen Fahrzeugen und Verkehrsmitteln – wie beispielsweise Linienbus, Straßen- oder Regional-Bahn – gemessen.
Weiterführende Erläuterungen des Studienteams
Die ÖPNV-Pendler-Studie ist auf großes Medieninteresse gestoßen. Interessierte Journalisten und Bürger*innen haben zum einen positiv und erleichtert reagiert, auf der anderen Seite aber auch kritische Nachfragen gestellt. Insbesondere wurde die Studie als Gefälligkeitsgutachten betrachtet und die Fallzahlen wurden als viel zu gering erachtet, um derartig weitreichende Aussagen machen zu können wie „der Nahverkehr ist sicher“. Die Verfasser der Studie haben zu den wichtigsten Punkten Stellung genommen.
Die Fallzahl für eine Studie muss sich immer danach richten, welche Frage beantwortet werden soll. Je größer die Fallzahl, umso kleinere Unterschiede können sichtbar gemacht werden. Es stellt sich also die Frage, welche Unterschiede können mit einer gegebenen Fallzahl sichtbar gemacht werden.
Die Fallzahl wurde so berechnet, dass die absolute Risikodifferenz zwischen den Studiengruppen mit einer Genauigkeit von ca. 2% geschätzt werden könnte. Das Ziel der Studie war demnach nicht, eine absolute Gleichheit zwischen ÖPNV und Individualverkehr „zu beweisen“, sondern festzustellen, ob die Nutzung des ÖPNV per se ein größeres Infektionsrisiko darstellt.
Die Beantwortung der Fragestellung, ob das Risiko der ÖPNV-Nutzung bei null liegt, ist nicht seriös. Das Risiko, sich im ÖPNV anzustecken ist logischerweise immer größer als null. Nur wenn man alle Kontakte meidet, ist das Risiko null. Im ÖPNV sind diese Voraussetzungen nicht gegeben.
Bezüglich der Infektionszahlen ist festzuhalten, dass hier nicht nur akute COVID-19-Fälle berücksichtigt wurden, die mittels PCR festgestellt werden, sondern auch über Antikörpernachweis-Fälle nachgewiesen wurden, die asymptomatisch oder mild verlaufen sind und bei denen man als Studienteilnehmer*in nicht zu einem Testzentrum gegangen wäre (sogenannte Dunkelziffer).
Die über PCR nachgewiesenen Akutinfektionen lagen bei 4, bei der Anzahl der Getesteten ergibt sich daraus eine 7-Tage-Inzidenz von 150 und demnach in etwa ein Faktor 2 über dem Infektionsgeschehen in der Region während des Beobachtungszeitraums. Ein höheres Infektionsgeschehen konnte erwartet werden, da es sich um eine aktive Bevölkerungsgruppe handelte, die täglich unterwegs war und nicht im Homeoffice oder Homeschooling vornehmlich zu Hause war. Die Dunkelziffer von 5,75 (23/4) ist nicht ungewöhnlich hoch, wenn man sie mit anderen Prävalenzstudien vergleicht.
Dass es von vorneherein ausgeschlossen war, den ÖPNV als Risikofaktor zu identifizieren und es sich daher lediglich um ein in Auftrag gegebenes Gefälligkeitsgutachten handelt, ist nicht richtig. Die Studie war explorativ angelegt, so dass auch Unterschiede von <2% berichtet worden wären, wenn sie zu Ungunsten des ÖPNV ausgefallen wären. Tatsächlich wurden einige Korrelationen zwischen Risikofaktoren und Infektionshäufigkeit im Laufe der Studie identifiziert. So gab es zum Beispiel einen schwachen Zusammenhang zwischen der Anzahl der Haushaltsmitglieder und der Infektionshäufigkeit. Auch gab es eine deutliche Korrelation zwischen COVID-19-Beschwerden und Infektionshäufigkeit. Beides ist zu erwarten und Teil der Infektionslogik. Genauso ist auch die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs ein zu erwartender Risikofaktor, der mit diese Studie hätte festgestellt werden können. Ein sehr niedriges Infektionsrisiko kann in der Studie methodisch nicht erfasst werden.
Es konnte jedoch kein Zusammenhang zwischen der Nutzung des ÖPNV und des Infektionsrisikos unter den gegebenen Studienbedingungen beobachtet werden. Das ist aus unserer Sicht ein erfreuliches Ergebnis. Wir bedauern, dass diese Freude über das für viele überraschende Ergebnis etwas überinterpretiert wurde und so der Blick auf die guten Ergebnisse der Studie verstellt wurde. Das Studienergebnis reiht sich ein in eine Gesamtdatenlage aus Seroprävalenzstudien, Clusteranalysen, Aerosolmessungen und theoretischen Berechnungen zur Partikelausbreitung, die darauf hinweist, dass das Infektionsrisiko im ÖPNV tendenziell überschätzt wird. Das ist eine gute Nachricht. Dem VDV ist bewusst, dass das Studienergebnis strenggenommen nur unter den Bedingungen der Studiendurchführung gilt. Das heißt für uns, dass u.a. die getroffenen Hygienemaßnahmen Rahmenbedingungen für das Studienergebnis geschaffen haben.
Die Studienergebnisse der Pendlerstudie können nur sehr bedingt generalisiert werden. Ob die Wahl des Verkehrsmittels einen Einfluss auf das Infektionsrisiko hat, kann abschließend wissenschaftlich nicht beurteilt werden. Die verwendete Fallzahl und der Untersuchungszeitraum reduzieren die Aussagekraft der Studie, jedoch müssen sie als ein Kompromiss zwischen Umsetzbarkeit und Aussagekraft der Studie verstanden werden. Eine Studie, die unter realistischen Rahmenbedingungen durchgeführt wird, hat gewisse Einschränkungen, die nicht verhindert werden können. Das gewählte Studiendesign (randomisiert und kontrolliert) repräsentiert jedoch den wissenschaftlichen Standard einer solchen Studie. Insbesondere liefert die zufällige Einteilung der Studiengruppen den Vorteil, dass alle Teilnehmer-spezifischen Parameter theoretisch gleichmäßig auf beide Gruppen verteilt sind. Mögliche Unterschiede zwischen den Gruppen hätten somit auf die Wahl des Verkehrsmittels zurückgeführt werden können.
Die Studienergebnisse liefern somit Erkenntnisse über das Infektionsgeschehen im ÖPNV im Vergleich zum Individualverkehr während des Studienzeitraums. Um auf die statistische Unsicherheit der Schätzer einzugehen, wurden in der Studie Intervallschätzer mit angeben. Es ist selbstverständlich beabsichtigt, die kompletten Daten inklusive der statistischen Auswertung in einer epidemiologischen Fachzeitschrift mit Peer-Review zu veröffentlichen. Wir freuen uns dann darauf, die wissenschaftliche Diskussion zu den Studiendaten nach Veröffentlichung fortzuführen.
Das Forschungsinstitut
Charité Research Organisation
Die Charité Research Organisation (CRO) ist ein Auftragsforschungsinstitut und eine Tochtergesellschaft der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Sie beschäftigt Ärzt*innen unterschiedlicher Fachrichtungen. Ein Team regulatorischer Expert*innen begleitet die Forscher*innen bei Studienplanung und Durchführung, um sicherzustellen, dass die verwendeten Methoden einer kritischen wissenschaftlichen Bewertung standhalten, Qualität und Transparenz der einzelnen Schritte von der Planung bis zur Berichterstellung gegeben sind und die Sicherheit der Studienteilnehmer*innen gewährleistet ist. Dieses medizinisch-wissenschaftliche Team ist die Schnittstelle zu den Expert*innen der Charité – Universitätsmedizin Berlin. In den letzten zehn Jahren haben Forscher*innen der CRO unzählige infektiologische Studien erfolgreich rekrutiert und abgeschlossen.
Als Facharzt für klinische Pharmakologie und Innere Medizin ist Frank Wagner Autor einer Vielzahl von Veröffentlichungen. Vor seiner Tätigkeit für die Charité Research Organisation leitete er die Intensivstation des Deutschen Herzzentrums Berlin (DHZB). Er ist Dozent der Charité – Universitätsmedizin Berlin und gründete 2006 die Charité Research Organisation in Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik, um deren diagnostische Möglichkeiten und Expertise für die klinische Forschung zu bündeln.
Die Studie ist von einer Reihe von Bundesländern sowie vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen in Auftrag gegeben und finanziert worden. Die Auftraggeber haben keinerlei Einfluss auf den Verlauf der epidemiologischen Untersuchung und die Ergebnisse der Studie genommen.
Das Ziel
Basis schaffen – Informationslücke schließen
Primäres Ziel der Studie ist es, ein realistisches Bild des Einflusses der Verkehrsmittelwahl auf das Infektionsrisiko zu erhalten. Die Ergebnisse sollen einerseits dazu beitragen, die Infektionsschutzmaßnahmen im ÖPNV auf ihre Wirksamkeit und Angemessenheit zu untersuchen. Andererseits sollen durch die Studie der Öffentlichkeit wissenschaftliche Daten bereitgestellt werden, die es bislang in der Form noch nicht gab.
Die Pendler*innen-Coronastudie der Charité hat zum Ziel, das spezifische SARS-CoV-2-Infektionsrisiko durch Nutzung unterschiedlicher Verkehrsmittel abzuschätzen. Dabei wurde insbesondere das Infektionsrisiko von Fahrgästen in öffentlichen Verkehrsmitteln – wie Bus und Bahn – mit dem von Menschen, die zu Fuß, mit dem Rad oder im Auto unterwegs sind, verglichen.
Die Erhebung klinischer Daten von Fahrgästen war als Untersuchungskonzept bislang nicht vorhanden und schließt damit eine erhebliche Lücke bei den wissenschaftlichen Studien. Es ist davon auszugehen, dass die Daten weit über die gegenwärtige Pandemiesituation hinaus von wissenschaftlichem Interesse sind.
Um Risiken und Nutzen einzelner Maßnahmen für politische Entscheidungen einordnen zu können, ist gesichertes klinisches Wissen über das Infektionsrisiko unabdingbar. Die Ergebnisse sollen einerseits dazu beitragen, die Infektionsschutzmaßnahmen auf ihre Angemessenheit und Wirksamkeit zu untersuchen. Andererseits sollen durch sie der Öffentlichkeit wissenschaftliche Daten zum Infektionsrisiko im ÖPNV im Vergleich zu anderen Verkehrsträgern bereitgestellt werden.
Das Konzept
Studiendesign und Vorgehensweisen
Vier Wochen (Untersuchungszeitraum Februar/März 2021) lang forschten Mitarbeiter*innen der Charité Research Organisation an der unabhängigen wissenschaftlichen Studie zur Untersuchung des COVID-19-Infektionsrisikos in Bus und Bahn. Insgesamt wurden 681 ausgewählte Pendler*innen im Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) von Wissenschaftler*innen und Mediziner*innen untersucht.
Name der Studie:
Pendler*innen-Coronastudie der Charité
Auftraggeber:
Bundesländer und Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)
Forschungsinstitut:
Charité Research Organisation (CRO)
Prüfungen und Genehmigungen:
Ethikkommission der Berliner Ärztekammer
Durchgeführt im
Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV)
Bei der Pendler*innen-Coronastudie der Charité handelt es sich um eine prospektive Kohortenstudie, bei der zwei definierte Gruppen über einen bestimmten Zeitraum beobachtet werden, um zu untersuchen, wie viele Personen eine gewisse Erkrankung entwickeln. Die Gruppen wurden vor dem Studienstart per Zufall zusammengestellt und bis zum Ende der Studie begleitet.
Während die eine Gruppe im Rahmen der Studie nur Bus und Bahn (Bus, Straßenbahn, U-Bahn, S-Bahn, Regionalbahn) fuhr, waren Zugehörige der anderen Gruppe nur mit dem Pkw, dem Fahrrad und/oder zu Fuß unterwegs. Da die Gruppen auf die Nutzung bestimmter Verkehrsmittel festgelegt wurden, handelt es sich um eine Parallelstudie.
Die Zuteilung der Teilnehmer*innen zu den beiden Gruppen erfolgte nach dem Zufallsprinzip. Die Gruppe der ÖPNV-Fahrgäste stellt die Studiengruppe dar, die zweite Gruppe die Kontrollgruppe. Die Studie ist somit randomisiert-kontrolliert.
Teilnehmer*innen und Forscher*innen wurden vor dem Start der Untersuchung darüber informiert, was das Unterscheidungskriterium der beiden Gruppen ist. Somit handelt es sich um eine offene Studie.
Die Stichprobenauswahl wurde selektiv getroffen. Alle Studienteilnehmer*innen …
- kommen aus der Rhein-Main Region.
- sind zwischen 16 und 65 Jahre alt.
- sind Schüler*innen, Auszubildende oder Arbeitnehmer*innen.
- waren vor Studienbeginn weder infiziert noch geimpft.
- waren während der vierwöchigen Studie an jedem Werktag mindestens 15 Minuten mobil.
- nutzten im Studienzeitraum je nach Gruppe ausschließlich Bus und Bahn oder Auto, Fahrrad und Fußwege.
- beachteten Hygienevorschriften und Schutzmaßnahmen.
Um ein realistisches Bild des Einflusses der Nutzung von Bus und Bahn auf das Infektionsrisiko zu erhalten, wurden alle Teilnehmer*innen den beiden Versuchsgruppen zufällig zugeordnet. Somit ist die Nutzung beziehungsweise Nicht-Nutzung von Bus und Bahn die einzige Variable, die nicht zufällig unter den Probanden verteilt ist und so zur Erklärung von beobachteten Unterschieden zwischen den Vergleichsgruppen herangezogen werden kann.
1. Rekrutierung von Teilnehmer*innen aus der Rhein-Main Region
2. Zufällige Einteilung der Teilnehmer*innen in Versuchsgruppen "Bus und Bahn" oder "Auto und Fahrrad"
3. PCR- und Antikörper-Testungen zum Start der Studie
4. Teilnehmer*innen sind vier Wochen – mit den vorgegebenen Verkehrsmitteln – mobil
5. Täglicher Eintrag der Erfahrungen ins digitale Studientagebuch
6. PCR- und Antikörper-Testungen nach dem Studienzeitraum
7. Auswertung von 665 gültigen Datensätzen
Als Messgröße zu Beginn und am Ende der Studie diente der Nachweis einer SARS-CoV-2-Infektion durch PCR-Testung (akute Infektion) oder Antikörpertestung (überstandene Infektion). Während des Untersuchungszeitraums wurden zwei medizinische Untersuchungen durchgeführt – eine zu Beginn und eine weitere zum Ende der Studie. Die Abschlussuntersuchung fand nach fünf Wochen statt, um einen möglichen siebentägigen Inkubationszeitraum im Infektionsfall zu berücksichtigen.
Zudem führten die Teilnehmer*innen im Untersuchungszeitraum ein digitales Tagebuch, in dem Erkältungssymptome, Einhaltung von Hygieneregeln, konkretes Mobilitätsverhalten sowie tägliche Kontakte abgefragt wurden. Ein Fragebogen erfasste demografische Daten inklusive Vorerkrankungen. Die Proband*innen verpflichteten sich zudem, die geltenden Hygienemaßnahmen (im ÖPNV) einzuhalten und einen geeigneten Mund-Nasen-Schutz (FFP2) zu tragen.
Im Anschluss an die zweite Untersuchung wurden die ermittelten Inzidenzen der SARS-CoV-2-Infektion zwischen den beiden Versuchsgruppen verglichen. Gleichzeitig wurden die von den Teilnehmer*innen im digitalen Mobilitätstagebuch dokumentierten Erfahrungen erfasst und statistisch deskriptiv verglichen.
Die Pendler*innen-Coronastudie der Charité ist nicht bevölkerungsrepräsentativ, bildet jedoch einen repräsentativen Querschnitt der mobilen Menschen im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) ab – sowohl bei Fahrgästen in Bus und Bahn als auch bei Menschen, die mit dem Auto, dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind. Das RMV-Gebiet gilt wiederum als repräsentativ für eine Nahverkehrsnutzung, wie sie bundesweit täglich stattfindet. Somit lassen sich die Ergebnisse auf den Teil der Bevölkerung übertragen, der auch während der Pandemie mobil sein muss.
Das Studiengebiet
Der Rhein-Main-Verkehrsverbund
Die Studie wurde im Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) durchgeführt. Im RMV leben rund fünf Millionen Menschen in Großstädten, Ballungsräumen und ländlichen Räumen. Werktäglich sind etwa zweieinhalb Millionen Fahrgäste mit Bussen und Bahnen unterwegs. Die durchschnittlich zurückgelegte Strecke pro Tag beträgt dabei elf Kilometer. Damit ist das RMV-Gebiet aus Sicht der Auftraggeber*innen der Studie repräsentativ für eine Nahverkehrsnutzung, wie sie bundesweit täglich stattfindet. Während des Untersuchungszeitraums lag die Auslastung der ÖPNV-Fahrzeuge im RMV-Gebiet im Tagesmittelwert bei etwa 47 % im Vergleich zur Auslastung vor der Pandemie.