VVS-Bahn zieht an einem Stau in Stuttgart vorbei VVS-Bahn zieht an einem Stau in Stuttgart vorbei

ÖPNV vs. Auto: der VVS Umweltrechner

Der Klima- und Preisvergleich

Wie viel CO2 und wie viel Geld sparen Pendler*innen eigentlich, wenn sie das Auto stehen lassen und stattdessen mit Bus und Bahn fahren? Im Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart können Fahrgäste genau das mit dem VVS Umweltrechner herausfinden.

Im Vergleich zu Bus- und Bahnfahren kostet Autofahren nicht nur mehr Nerven, sondern auch mehr CO2 und mehr Geld. Wie groß der Unterschied wirklich ist, was Klima und Kosten betrifft, können Pendler*innen im Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart nun mit dem VVS Umweltrechner ermitteln. Nutzer*innen können so sehen, wie viel sie einsparen, wenn sie mit dem ÖPNV unterwegs sind.

Alles, was dafür erforderlich ist, ist die Angabe ihrer Pendelroute innerhalb des VVS-Gebiets. Dafür geben Nutzer*innen in einer Eingabemaske ihren Ein- und Ausstieg ein. Mit einem Klick werden dann die entsprechenden Werte automatisch angezeigt. Die Zahlen basieren auf Daten des Umweltbundesamts und des Auto Club Europa (ACE).

Die Angaben lassen sich darüber hinaus genauer spezifizieren, denn Nutzer*innen können aus unterschiedlichen Fahrzeugklassen und unterschiedlichen Antriebsarten wählen. Was die Kostenschätzung betrifft, kann zwischen unterschiedlichen Ticketarten gewechselt werden.

Bildlich gesprochen

Um den Unterschied zu verdeutlichen, wird das Eingesparte in eingängige Bilder übersetzt. Wer in Stuttgart zum Beispiel vom Neckarpark zum Hauptbahnhof fährt und dabei auf seinen Mittelklasse-Pkw verzichtet, spart über 220 Tage 138 kg CO2 ein. Das wiederum entspricht 151 Mal Wäsche trocknen oder 24.817.100 gesendeten Nachrichten. Eingespart werden mit einem Jedermann-Abo 879, 69 € - viel Geld, das für andere Dinge genutzt werden kann. Der Betrag kommt in etwa den Kosten von 88 Monaten Musikstreaming oder 22 Monaten Fitnessstudio gleich.
 
„Mit dem neuen Umweltrechner möchten wir noch mehr Menschen vom Umstieg auf unsere klimafreundlichen Busse und Bahnen überzeugen. Wir leben in einer Gesellschaft, in der die Menschen immer mehr auf ihren ökologischen Fußabdruck achten. Unsere Botschaft ist klar: Ob mit Bahn, Bus, Fahrrad oder zu Fuß unterwegs – unser Umweltverbund ist die erste Wahl für klimaaffine Pendler“, sagt VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger. „In den meisten Fällen ist der öffentliche Verkehr zudem noch günstiger als das eigene Auto. Mit dem smarten Umweltrechner sieht man jetzt auf einen Blick, was man beim Umstieg auf den ÖPNV spart. Das soll den Menschen in der Region die Entscheidung zum Umstieg auf die Öffentlichen erleichtern“, so Hachenberger.
 

Autos teurer als gedacht

Ein Auto zu besitzen und zu fahren, ist teurer als bislang angenommen – genau zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die im „Ecological Economics“ veröffentlicht wurde. Demnach belaufen sich alleine die Kosten, die von der Gesellschaft getragen werden, auf etwa 5.000 Euro im Jahr.

Für die Studie hat der Mobilitätsforscher Stefan Gössling drei verschiedene Autotypen untersucht: einen Opel Corsa, einen VW Golf und einen Mercedes GLC (SUV). Das Ergebnis: Bei einem hypothetischen Gebrauch von 50 Jahren und bei einer jährlich zurückgelegten Strecke von 15.000 Kilometern fallen für den Corsa etwa 600.000 Euro an, für den Golf 653.561 Euro und für den SUV 956.798 Euro.

Nicht alle anstehenden Kostenpunkte sind dabei offensichtlich. Privat machen nicht nur die wachsenden Spritkosten den Besitz eines Autos teuer, sondern auch die Kosten, die bei Wartezeiten im Stau entstehen. Auch die Allgemeinheit zahlt für die Autonutzung – dazu zählen etwa Kosten infolge von Luftverschmutzung, Lärmbelastung oder Flächenverbrauch. Aber auch die Instandhaltung von Straßen oder natürlich die Auswirkungen auf das Klima und die damit verbundenen Kosten gehören dazu.