Anders sieht es oft auf dem Land aus. Hier wird das Auto für den Großteil der Wege genutzt. Und je weniger besiedelt eine Region ist, desto geringer ist auch das ÖPNV-Angebot. Die Folge: Weniger Wohnquartiere bzw. Ortschaften werden regelmäßig angefahren und damit haben auch weniger Menschen die Möglichkeit, auf Bus und Bahn umzusteigen. Laut der Umfrage des Bundesagrarministeriums finden nur 32 Prozent in sehr ländlichen Gebieten die Takte von Busse und Bahnen sehr gut oder gut – in städtischen Räumen ist dieser Wert mehr als doppelt so hoch.
Und dennoch gibt es auch heute bereits sehr erfolgreiche Konzepte, um den ÖPNV in ländlichen Regionen attraktiver zu machen. Neben vielen individuellen Lösungen wie etwa Bürgerbussen und Anrufsammeltaxis, also quasi On-Demand-Angebote, ist vor allem das inzwischen in mehreren Bundesländern sehr erfolgreiche und stetig wachsende PlusBus-Konzept ein Beispiel dafür, wie es der Branche gelungen ist auch außerhalb von Ballungsräumen ein attraktives ÖPNV-Angebot umzusetzen.
Beim ÖPNV auf dem Land ist ohne Frage noch Luft nach oben, denn auch dort ist er für viele Menschen unverzichtbar – zum Beispiel für mobilitätseingeschränkte Personen oder Menschen ohne Auto. Für sie ist der öffentliche Verkehr alternativlos und der Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe. Und möchte Deutschland seine Klimaziele insgesamt und speziell im Mobilitätssektor erreichen, muss gerade das ÖPNV-Angebot in der Fläche deutlich ausgebaut werden.