Luca im öffentlichen Nahverkehr
App zur Kontaktverfolgung
Immer mehr Bundesländer setzen auf Luca. Die App, deren Entwicklung und Umsetzung von Fanta-4-Rapper Smudo unterstützt wurde, ermöglicht eine digitale Kontaktverfolgung - auch im öffentlichen Nahverkehr. Wie Luca genau funktioniert, erfahrt ihr hier.
Dokumentation via Luca
Bundesländer wie Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg, Thüringen, Niedersachsen und Hessen setzen im Kampf gegen das Coronavirus auf Luca. Die App, entwickelt von den Berliner Firmen neXenio und culture4life, dient der Kontaktverfolgung von Infektionsketten – eine wichtige Voraussetzung für Öffnungsschritte im Rahmen des Pandemiegeschehens.
Wurde im letzten Sommer die Dokumentationspflicht in Restaurants und Cafés über Zettel geregelt, kommt dieses Jahr Luca hinzu und reduziert die Zettelwirtschaft. Ob Restaurants, Cafés oder Museen – die App erfasst Daten darüber, dass es Kontakte gab und wo sie stattgefunden haben, und kann so Infektionsketten schneller durchbrechen.
Luca kann dort eingesetzt werden, wo Menschen zusammenkommen. Die Voraussetzung für die Nutzung: Gesundheitsämter müssen an Luca angeschlossen sein. Eine Abfrage, für welche Postleitzahl die App bereits verfügbar ist, lässt sich der offiziellen Website entnehmen.
Luca – so funktioniert die App
Die App steht für Android- (ab Version 5) und für iOS-Geräte (ab Version 12.0) zum kostenlosen Download zur Verfügung. Wer Luca auf seinem Smartphone installiert, wird darum gebeten, seine Kontaktdaten einzugeben. Die App verschlüsselt die Daten und erstellt temporäre QR-Codes.
Bei Besuchen von Restaurants oder Bibliotheken dient der Scan eines solchen QR-Codes zum Einchecken. Über diesen Vorgang erfolgt die Kontaktdatenübermittlung. Je nach Location scannt dabei entweder der Gastgeber den Code des Besuchenden oder umgekehrt. So oder so – die Anwesenheit wird festgehalten.
Luca kann dabei nicht nur im öffentlichen Leben genutzt werden, sondern auch bei privaten Zusammenkünften. Bedeutet: Leute erstellen einen eigenen QR-Code und verknüpfen sich darüber mit anderen Personen. Und was das Thema Datenschutz angeht: Die personenbezogenen Informationen werden zweifach verschlüsselt, auf deutschen Servern gespeichert und nach maximal 30 Tagen gelöscht. Die QR-Codes kann nur das Gesundheitsamt decodieren.
QR-Codes am RSAG-Kundencenter
An einigen Orten wird Luca bereits flächendeckend genutzt – zum Beispiel in Rostock. Dort wird die Möglichkeit zur digitalen Kontaktverfolgung nicht nur von Geschäften, sondern auch von Kundenzentren der Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) angeboten.
Am Eingang befindet sich ein QR-Code, den Besucher*innen scannen können. Sie haben so die Möglichkeit, ihre Anwesenheit zu dokumentieren. Die Nutzung ist dabei nicht verpflichtend. Es wird auf Freiwilligkeit und Eigeninitiative gesetzt.
Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen erklärt zum Luca-Angebot in Rostock: „Mit der App auf dem Smartphone sind wir alle Gesundheitsamt! Wenn alle mitmachen, können wir langfristig weitere Lockdowns verhindern und ermöglichen eine sichere Kontaktenachverfolgung auch bei höheren Infektionszahlen.“
Wir machen mit! In unseren RSAG-Kundenzentren können Sie ab sofort Ihren Besuch mit der luca-App registrieren. pic.twitter.com/TRhoLmzkrd
— RSAG (@rsag_rostock) March 15, 2021
RVM-Busse: Einsteigen, einscannen und abfahren
Im Kreis Warendorf hat der Regionalverkehr Münsterland (RVM) knapp 150 Busse mit den QR-Codes ausgerüstet. Sowohl an den Vorder- als auch an den Hintertüren können die Fahrgäste ab sofort ganz einfach einchecken.
Die Umrüstung sei nicht aufwendig gewesen, berichtet Geschäftsführer André Pieperjohanns: „Wir mussten uns nur bei der Luca-App anmelden und für jeden Bus einen QR-Code erstellen und ausdrucken.“
Der Geschäftsführer weist allerdings auch darauf hin, dass Fahrgäste in der Luca-App selbstständig auschecken müssen, wenn Sie den Bus wieder verlassen. Hintergrund: Weil ein Bus ständig in Bewegung ist, greift die geofencing-Funktion der App nicht. Das ist bei Orten mit festem Standort anders: Dort werden Besucher*innen automatisch ausgecheckt, sobald sie sich eine gewisse Anzahl an Metern vom Eincheck-Ort entfernt haben.
Im Falle einer Infektion
Im Infektionsfall erfolgt eine Meldung an das Gesundheitsamt. Die betroffene Person wird kontaktiert. Infizierte können dem Gesundheitsamt via TAN ihre Besuchshistorie zukommen lassen. Das Gesundheitsamt entschlüsselt diese und erhält Informationen über die Aufenthaltsorte der letzten 14 Tage. Orte, an denen sich die infizierte Person befand, werden vom Gesundheitsamt kontaktiert und dazu aufgefordert, relevante Check-ins über das Luca-System freizugeben. Die Check-ins werden entschlüsselt, wodurch Kontaktpersonen nachverfolgt werden können.