„Gutes Gefühl, wenn die Fahrgäste sich bedanken“
Alltagshelden der Coronakrise: Lokführer
Lokführer Marc Michael Kluth gehört ganz sicher zu den Alltagshelden in der Coronakrise. Der Triebfahrzeugführer bei der NordWestBahn ist stolz, dass er selbst im härtesten Lockdown weiter gefahren ist: für die Menschen, die nicht im Homeoffice arbeiten können. Wir sprachen mit dem 35-Jährigen über seinen Beruf und die neue Normalität.
Wie hast du den Lockdown in März und April erlebt?
Marc Michael Kluth: Diese Wochen waren ganz sicher kein normaler Alltag. Die Züge waren ziemlich leer, an den Bahnsteigen standen kaum Menschen. Aber ich hatte im Lockdown nicht weniger Arbeit. Für mich als Lokführer macht es ja keinen Unterschied, ob mein Zug voll besetzt ist oder nicht. Ich fahre immer. Zudem hatte ich mehr Bereitschaftsdienste, damit die Mobilität unserer Kunden gesichert bleibt. Als Team bei der NordWestBahn sind wir damit gut gefahren.
Wie ist es, unterwegs zu sein, wenn andere im Homeoffice sind?
Marc Michael Kluth: Ich bin sehr gerne Lokführer und lieber auf der Strecke unterwegs, als dass ich Zuhause rumsitze. Und es gibt ja auch viele andere Berufstätige, etwa in der Pflege oder im Einzelhandel, die nicht im Homeoffice arbeiten können. Für die bin ich in den Wochen des Lockdowns gefahren und für die fahre ich auch jetzt. Das ist ein gutes Gefühl, wenn sich die Fahrgäste dafür bedanken. Es macht mich auch ein bisschen stolz.
Nun geht die Coronakrise weiter, aber der Alltag kehrt zurück. Wie steht es für dich um die neue Normalität?
Marc Michael Kluth: Nun hat die Coronakrise gezeigt, dass wir als Lokführer systemrelevant sind. Das ist für mich die neue Normalität. Wir werden mehr denn je gebraucht. Denn es gibt weiterhin einen stark ausgeprägten Berufsverkehr auf der Schiene. Und die Fahrgäste kommen – jedenfalls auf meinen Stammstrecken in der Region Niederrhein/Ruhr/ Emscher-Münsterland – zusehends zurück. Es werden täglich wieder mehr und die Verkehrswende geht weiter. Gut so!
Danke für das interessante Gespräch!