DB-Mitarbeiterin hilft einer Kundin beim Einstieg in einen ICE DB-Mitarbeiterin hilft einer Kundin beim Einstieg in einen ICE

Corona-Langzeitstudie: Kein erhöhtes Risiko in DB-Zügen

Charité-Untersuchung bei der DB testet 1.000 Beschäftigte

Mitarbeitende in Zügen der Deutschen Bahn (DB) mit permanentem Kundenkontakt sind keinem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt als Mitarbeitende ohne Kundenkontakt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Corona-Langzeitstudie der Charité Research Organisation (CRO).

Eine über mehrere Monate angelegte Studie der Charité Research Organisation hat in drei Testreihen 1.000 DB-Mitarbeiter*innen bei unterschiedlichem Pandemiegeschehen untersucht. 600 Zugbegleiter, über 200 Lokführer und mehr als 200 Instandhaltungstechniker wurden dabei einem PCR-Test von Nasen- und Rachenabstrich sowie einem Antikörpertest unterzogen. So konnten Aussagen sowohl über den akuten Infektionsstatus getroffen werden als auch darüber, ob bereits zu einem früheren Zeitpunkt eine Corona-Infektion vorlag.

 

Ergebnisse: „Ein erfreuliches Signal“

Besonderes Augenmerk lag darauf, wie und ob sich die Ergebnisse der Zugbegleiter mit hohem Kundenkontakt von den Ergebnissen anderer Mitarbeiter ohne Kundenkontakt unterscheiden. Das Ergebnis: Das Zugpersonal mit Kundenkontakt hatte zu keinem Zeitpunkt der Langzeitstudie ein höheres Infektionsrisiko als Mitarbeitende ohne Kundenkontakt.

Eine akute Infektion wurde bei insgesamt drei Teilnehmenden festgestellt. Zwei davon entfielen auf Bordservice-Personal, was 0,3 Prozent innerhalb der Bordservice-Gruppe bedeutet, und eine auf einen Instandhalter, was wiederum 0,5 Prozent innerhalb der Instandhalter-Gruppe ausmacht. Darüber hinaus zeigten im Rahmen der Studie auch die getroffenen Schutzmaßnahmen ihre Wirkung. Allen voran das Tragen medizinischer Masken sowie die hohe Frischluftzufuhr in den Wagen.

DB-Personenverkehrsvorstand Berthold Huber erklärt hierzu: „Bahnfahren ist sicher, das zeigen die Erfahrungen und wissenschaftlichen Erkenntnisse aus über einem Jahr Pandemie. Unsere Langzeitstudie mit der Charité ist ein erfreuliches und ermutigendes Signal, nicht nur für unser Zugpersonal, sondern zugleich für alle Bahnkund*innen in Deutschland. Die hohe Frischluftzufuhr in den Zügen gepaart mit den Hygiene- und Schutzmaßnahmen wie Masken haben sich bewährt.“

Aufbau und Ziel der Charité-Studie

Das gemeinsame Forschungsprojekt von DB und CRO erfolgte in drei Stufen. Die erste Testreihe hatte vom 29. Juni bis 3. Juli 2020 stattgefunden, die zweite vom 26. bis 30. Oktober 2020, die dritte vom 24. Februar bis 2. März 2021 – jeweils an den Standorten Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main und München. Alle Teilnehmer hatten über einen Fragebogen zusätzlich Angaben zu Vorerkrankungen gemacht, um die Ableitung epidemiologischer Erkenntnisse zu ermöglichen.

Ziel der Studie war es, wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über das Infektionsgeschehen beim Bordpersonal zu gewinnen. Die DB hat dabei untersucht, ob sich die Situation der Zugbegleiter, die bei ihrer Arbeit einer Vielzahl von Kontakten ausgesetzt sind, von der jener Mitarbeitergruppen unterscheidet, die während ihrer Tätigkeit keine oder nur wenige Kontakte mit anderen Personen haben (Lokführer und Instandhalter).